
Man hat ja im Vorfeld einige Sachen aus den Reihen der Kings Of Leon über das vierte Studioalbum gehört: "Noch rockiger", "Mehr Lieder wie Black Thumbnail", "Stadionrock" und so weiter und so fort.
Jetzt ist es so weit: "Only By The Night" liegt vor mir/auf meinem Plattenspieler und ich platze geradezu vor Erwartung und spätestens jetzt ist klar, dass nach seinen drei großartigen Vorgängern die Latte unglaublich hoch liegt.
Das Album beginnt mit dem Track "Closer" und...Synthesizern?! Ja...das neue Kings Of Leon Album beginnt mit einer Synthie-Melodie. Erster Schock, aber der ist auch ziemlich schnell vergessen, weil es einfach passt und so bildet dieser langsame melodiöse Track einen wunderbaren Einstieg in das Album und steigert sich in seiner Intensität bis zum Schluss.
Dann beginnt das unglaublich groovende "Crawl" mit seiner stark verzerrten Bass-Line in dem Sänger Caleb von Leuten singt, die vor der Apokalypse ein Alibi suchen um noch in den Himmel zu kommen gefolgt von "Sex On Fire" welches meiner Meinung nach, jetzt schon ein absoluter Hit ist.
In "Use Somebody" wird mit seinen "Ahh"s und "Ohh"s zum ersten mal die Stadionrock-Ansage so richtig wahr und könnte auch fast genauso gut von U2 stammen, ist aber im nachhinein trotzdem ein richtiger Ohrwurm mit großem Gitarrensolo (welches jedoch auch von U2 stammen könnte).
Darauf folgen mit "Manhattan" und "Revelry" zwei Songs im gemäßigten Tempo-Bereich, welche mit schönen Melodien und Atmosphäre auftrumpfen, wobei bei "Revelry" wieder mehr die Country-Einflüsse durchscheinen lässt und mich von der Melodie sogar ein wenig an einigen Stellen sogar an die Bright Eyes erinnert.
Die Lieder "17" und "Notion" experimentieren mit Instrumente und so kommt es, dass ein Glockenspiel und sogar richtig nach Kirchenglocken klingende Sounds verwendet werden, jedoch sind beides Lieder, die den Ansprüchen die ich an die Kings Of Leon stellen leider nicht wirklich gerecht werden und bei denen ich mich selber auch schonmal erwischt habe, als ich dabei war mich zu langweilen.
"I Want You" klingt ebenfalls sehr untypisch für diese Band, überrascht mich jedoch äußerst positiv und ist ein unheimlich entspannter Track mit lässigen Melodien und einem Cowbell-und-Schellenkranz-lastigen Beat. "Be Somebody" beinhaltet wieder einen sehr euphorischen Chorus und ein treibendes Schlagzeug und geht ebenfalls in Richtung Stadionrock.
Mit "Cold Desert" hauen die Kings dann nochmal einen Track raus, der ähnlich wie "Arizon", dem Closing-Track von Because Of The Times, wieder geradezu episches Ausmaß in Sachen Atmosphäre hat und dem Album einen absolut glatten Abgang beschert.
Abschließend ist von meiner Seite zu sagen, dass es sich mit "Only By The Night" garantiert nicht um das beste Kings Of Leon Album aller Zeiten handelt, es jedoch absolut großartige Momente hat und auch der Großteil der Songs zu überzeugen weiß.
6,5 von 10 Punkten

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